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Abbau von strukturellem Rassismus und Eurozentrismus in Hochschuleinrichtungen
Ein un/möglicher Runder Tisch

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MIRO

Kurze Beschreibung

Die Sitzung ist Teil des Moduls „Diagnose“ in unserem Kursprogramm, das sich mit institutionellem Rassismus in der Hochschulbildung befasst. Sie besteht aus einem digitalen Rundtischgespräch mit Gästen aus verschiedenen europäischen oder paneuropäischen Kontexten sowie einer internen Nachbereitung unter den Teilnehmer:innen zu einem späteren Zeitpunkt, um den Transfer der Schlussfolgerungen und Erkenntnisse in die nächsten Sitzungen sicherzustellen.

Das übergreifende Thema dieses Rundtischgesprächs ist die Frage, wie sich struktureller Rassismus und Eurozentrismus im Hochschulbereich manifestieren. Mit besonderem Augenmerk auf den lokalen Kontext werden die Teilnehmer:innen Strategien zur Diagnose und Überwindung von strukturellem Rassismus und Eurozentrismus im Hochschulbereich diskutieren. In diesem Zusammenhang werden auch die Grenzen und Möglichkeiten eines Dialogs zwischen Hochschulen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und/oder Aktivismus diskutiert. So bringt der Runde Tisch europäische Akademiker:innen mit lokalen Aktivist:innen/Vertreter:innen von zivilgesellschaftlichen Organisationen, die in den Bereichen antirassistischer, dekolonialer und migrantischer Aktivismus arbeiten und/oder intersektionale Ansätze anwenden, in Dialog.

Der Fokus des Rundtischgesprächs wird auf zwei Ziele gerichtet sein:

Erstens sollen die Herausforderungen und Schwierigkeiten bei der Diagnose von strukturellem Rassismus und Eurozentrismus im Hochschulbereich erörtert und Hindernisse und Potenziale für soziale, wirtschaftliche, rassistische und intersektionale Gerechtigkeit im akademischen Bereich untersucht werden.

Zweitens soll der Dialog zwischen unabhängigen Forscher:innen, Akademiker:innen, Praktiker:innen, Künstler:innen und Mitglieder:innen von Organisationen der Zivilgesellschaft gestärkt werden.

Die folgenden Fragen werden die Diskussion am Runden Tisch leiten:

  • Welches sind die Dimensionen und die Dynamik von strukturellem Rassismus und Eurozentrismus in Hochschuleinrichtungen?
  • Kennen Sie Projekte oder Initiativen, die institutionellen Rassismus im Hochschulbereich bekämpfen oder angehen?
  • Was sind die Auswirkungen auf die Dekolonisierung der Hochschulen in Europa?

Zur weiteren Orientierung könnten die Diskussionsteilnehmer:innen auch diese anderen Fragen in Betracht ziehen:

  • Welches sind die Dimensionen und die Dynamik des strukturellen Rassismus und des Eurozentrismus in Ihrer Einrichtung? Haben sie sich im Laufe der Zeit verändert, und wenn ja, wie?
  • Gibt es in Ihrer Einrichtung Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt und Antidiskriminierung? Wie wird institutioneller Rassismus angegangen und bekämpft? Wie würden Sie die Reichweite und die Auswirkungen dieser Maßnahmen zur Verhinderung von Rassismus in den Einrichtungen bewerten?
  • Welche anderen Strategien gibt es in Ihren Ländern und Einrichtungen zur Bekämpfung von Rassismus? Beteiligen sich Ihre Einrichtungen an diesem Kampf und wie? Kennen Sie Initiativen zur Entkolonialisierung des Wissens in Ihrem Land und in Ihrer Einrichtung? Womit befassen sie sich, wie arbeiten sie und wie interagieren sie mit der Institution und der Öffentlichkeit?
  • Braucht die Dekolonisierung von Wissen und Bildung die Universität?

Der Runde Tisch sollte durch Online-Live-Notizen (z. B. auf dem Miro-Board) unterstützt werden, um das Publikum einzubeziehen und einen allgemeinen Eindruck von Rassismus und Eurozentrismus in den Hochschulen in Europa zu vermitteln. Dies wird auch die Nachbereitung unter den Kursteilnehmer:innen zu einem späteren Zeitpunkt unterstützen, die zu Beginn des nächsten Tages in den Zeitplan aufgenommen werden sollte.
Nach dem Rundtischgespräch, vorzugsweise am nächsten Tag, sollte ein Follow-up angeboten werden. Dies ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Teilnehmer:innen die Möglichkeit haben, gemeinsam über das am Vortag Gesagte nachzudenken und es mit ihrem eigenen Kontext an der Hochschule zu vergleichen oder zu verknüpfen. Die folgenden Fragen könnten den Nachbereitungsprozess in zwei oder drei Gruppenräumen anregen, damit alle Teilnehmer:innen ihre Gedanken austauschen können:
  • Wie spiegeln sich struktureller Rassismus und Eurozentrismus in den Universitäten wider? Was sind die Erfahrungen der Diskussionsteilnehmer:innen? 
  • Kennen Sie die Diversitäts- und Antidiskriminierungspolitik Ihrer Universität oder einer Ihnen bekannten Universität? Spiegelt dies die Vielfalt des Personals und der Studierenden wider?
  • Gibt es an Ihrer Hochschule antirassistische Studentengruppen oder Gruppen zur Dekolonisierung der Universität? Können Sie eine Erfolgsgeschichte erzählen? Glauben Sie, dass studentischer antirassistischer oder dekolonialer Aktivismus die Karriere von Studierenden (negativ) beeinflussen kann? Warum (nicht)?
  • Glauben Sie, dass die Einbeziehung von dekolonisierendem Wissen in den akademischen Bereich einen nachhaltigen positiven Einfluss auf die Bildung haben kann? Warum (nicht)? 

Zielsetzung

Die Rundtischdiskussion soll einen Überblick über die Herausforderungen geben, mit denen Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen auf verschiedenen Ebenen konfrontiert sind, wenn sie sich mit strukturellem Rassismus und epistemischem Eurozentrismus an europäischen Hochschulen auseinandersetzen. Die Teilnehmer:innen erhalten einen Überblick über die unterschiedlichen Realitäten in den am BRIDGES-Projekt beteiligten Ländern. Das Rundtischgespräch soll eine Plattform für eine gemeinsame Analyse und ein gemeinsames Verständnis der historischen und sozialen Kontingenzen sowie der politischen Konjunktionen bieten, die Biografien und Gemeinschaften im Kampf konstituieren und durchqueren. Schließlich hofft er, zum Austausch von Erfahrungen und Erfolgsgeschichten beizutragen, um antirassistische, feministische und dekolonisierende Netzwerke in Europa sowohl in der Wissenschaft als auch in der Zivilgesellschaft weiter zu stärken. Die Nachbereitung am nächsten Tag stellt sicher, dass die während des Rundtischgesprächs gezogenen Schlussfolgerungen und gewonnenen Erkenntnisse auf die nächsten Sitzungen übertragen werden.

Ablauf (Schritte, Anweisungen und Zeitplan)

Bis zu vier Diskussionsteilnehmer:innen aus Hochschulen und Organisationen der Zivilgesellschaft aus verschiedenen europäischen oder gesamteuropäischen Kontexten sollten im Voraus eingeladen werden. BRIDGES bietet ein großes Netzwerk von Praktiker:innen, Aktivist:innen und akademischem Personal, die in den Bereichen antirassistischer, dekolonialer und migrantischer Aktivismus arbeiten und/oder intersektionale Ansätze anwenden. Alternativ können sich die Teilnehmer:innen den bereits aufgezeichneten Runden Tisch des BRIDGES-Pilotkurses ansehen und dann mit der Folgesitzung fortfahren. Für das Follow-up werden die Leitfragen von der Moderator:innen aufgegriffen und die Teilnehmer:innen sind eingeladen, in Breakout-Räumen zu antworten.

Die 90-minütige Gesprächsrunde ist in folgende Blöcke unterteilt:

  • Begrüßung und Vorstellung der Teilnehmer (10 Minuten)
  • Block I: Beiträge der einzelnen Teilnehmer entlang der Leitfragen (40 Minuten)
  • Block II: Fragen der Teilnehmer und des Moderators (10 Minuten)
  • Block III: Beiträge der einzelnen Diskussionsteilnehmer zu den Fragen (20 Minuten)
  • Block IV: Abschließende Bemerkungen und Schlusswort des Moderators (10 Minuten)

Die Folgesitzung ist wie folgt organisiert:

  • Begrüßung und Rekapitulation der teilnehmenden Podiumsteilnehmer (5 Minuten): Die Leitfragen werden von der Moderation aufgegriffen und die Teilnehmer:innen sind eingeladen, in den Breakout-Rooms zu antworten
  • Diskussion in den Breakout-Rooms, einschließlich der Dokumentation von Schlussfolgerungen, Überlegungen und Erfahrungen auf einer Online-Kollaborationsplattform (z.B. MIRO, Padlet, etc.; 25 Minuten). 

Benötigte Materialien und Ressourcen für die Durchführung

Zur Vorbereitung werden die Teilnehmer:innen ermutigt, insbesondere die im virtuellen Labor angebotenen BRIDGES-Tools zu lesen:

Pflichtliteratur

Zusätzliche Literatur

Technische Hilfsmittel

  • Der Runde Tisch wird über eine Online-Konferenzplattform (Zoom, BigBlueButton usw.) abgehalten. Die Teilnehmer:innen sollten im Vorfeld dazu angehalten werden, sich während der Diskussionen Notizen für die Nachbereitung zu machen. 
  • Jeder der Gäste sollte über ein Gerät verfügen, das eine gute Kamera und ein Mikrofon hat. Für den Fall, dass die Veranstaltung aufgezeichnet werden soll und die Aufnahmefunktion der Plattform deaktiviert ist, sollte eine Backup-Aufnahmeoption vorhanden sein.
  • Übersetzung: Wenn Personen ohne Englischkenntnisse teilnehmen, sollten Übersetzer:innen anwesend sein, die in die verschiedenen Sprachen übersetzen. 
  • Miro als digitales Mindmap-Werkzeug

Erwartete Ergebnisse

Die Teilnehmer:innen werden voneinander lernen und neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Aktivismus zur Dekolonisierung der Hochschulbildung und ihrer Institutionen finden.

Abgeleitete Materialien aus der Aktivität

Die Rundtischdiskussion kann aufgezeichnet werden. Auf diese Weise kann sie in das Virtual Lab und andere digitale Plattformen hochgeladen werden. Wenn eine Übersetzung angeboten wurde, kann dies auch als Grundlage für die Erstellung eines Berichts über den Runden Tisch dienen, der in das Virtual Lab hochgeladen und/oder in einer internationalen Zeitschrift veröffentlicht werden kann.

Organisatoren

  • Diskussionsteilnehmer:innen (max. 4)
  • Übersetzer:innen (wenn die Diskussionsteilnehmer:innen verschiedene Sprachen sprechen)
  • Technischer Assistenz, wenn möglich: verantwortlich dafür, dass alle Mikrofone stumm geschaltet und Hacker/Eindringlinge vertrieben werden

Kurator:innen

Encarnacion Gutierrez Rodriguez, María Cárdenas, Sebastian Garbe